Theaterworkshops des Paulo-Freire-Instituts in Chile

Juli 2004

Seit Mitte der 90er Jahre eröffnet ein Programm der chilenischen Regierung Lehrer_innen die Möglichkeit, für sechs bis acht Wochen an einem innovativen Bildungsvorhaben im Ausland teilzunehmen. Mehrere Gruppen von Lehrer_innen kamen so seit 1997 im Rahmen solcher „Pasantías“ auch nach Berlin und Brandenburg, besuchten Schulen, begleiteten Lehrer_innen im Unterricht, beschäftigten sich mit deutscher und chilenischer Diktaturvergangenheit und Erinnerungskultur, nahmen an Fortbildungen teil und entwickelten eigene Projekte, die sie anschließend in Chile umsetzten. Die Bildungsarbeit mit den chilenischen Lehrer_innen in Deutschland war stark geprägt von den pädagogischen Ansätzen Paulo Freires. Ehemalige Teilnehmer_innen der Pasantías in Berlin gründeten „Vagamundos“, ein Netzwerk, das an der Umsetzung emanzipatorischer Bildungsansätze in der schulischen Praxis in Chile arbeitet. Mit dem Paulo-Freire-Institut und seiner Leiterin Ilse Schimpf-Herken reiste eine Gruppe von Berliner und Frankfurter Pädagog_innen und Wissenschaftler_innen im Juli nach Chile, um dortige Bildungsrealitäten kennenzulernen, Trainings und Seminare anzubieten und an Fortbildungen teilzunehmen. In diesem Rahmen bot das Paulo-Freire-Institut drei Workshops zu Theater der Unterdrückten in spanischer Sprache an: bei einer internationalen Konferenz zu „Interkulturalität in der globalisierten Welt“ an der Universidad de Playa Ancha in Valparaíso, bei einem Begegnungsseminar mit chilenischen LehrerInnen in Camiña bei Iquique im Norden des Landes und in einer Schule in San Bernardo, nahe der Hauptstadt Santiago.